Generationsbedingte Spannungen führen zu geringerer Produktivität am Arbeitsplatz in Großbritannien und den USA

Menlo Park, Kalifornen und London – 25. Januar 2024 – Mitarbeiter, die viel jünger sind als ihre Vorgesetzten, geben an, dass ihre Produktivität geringer ist als die ihrer Altersgenossen. Dies liegt an der mangelnden Zusammenarbeit zwischen Beschäftigten verschiedener Generationen, zeigt eine neue Studie der London School of Economics and Political Science (LSE) in Kooperation mit der international tätigen Unternehmensberatung Protiviti.

Eine von der LSE durchgeführte externe Umfrage unter 1 450 Beschäftigten in der Finanz-, Technologie- und Dienstleistungsbranche im Vereinigten Königreich und in den USA ergab, dass Reibungen zwischen den verschiedenen Generationen die Produktivität beeinträchtigen und dass Unternehmen generationenübergreifende Arbeitsmethoden entwickeln müssen. Hierzu gehören das Erleichtern der Eingliederung der einzelnen Generationen, die Entwicklung und Förderung von Mitarbeitern auf der Grundlage ihrer Leistungen und nicht ihres Alters sowie ihr Engagement für eine generationenübergreifende Mitarbeiterschaft.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • 25 % der befragten Arbeitnehmer geben an, nur wenig produktiv zu sein.
  • Über alle Generationen hinweg berichten 37 % der Generation Z, 30 % der Millennials, 22 % der Generation X und 14 % der Babyboomer von geringer Produktivität.
  • Mitarbeiter mit einem größeren Altersunterschied zu ihren Vorgesetzten berichten über eine geringere Produktivität.
  • Mitarbeiter mit größerem Altersunterschied zu ihren Vorgesetzten sind weniger produktiv. Diejenigen, deren Vorgesetzte mehr als 12 Jahre älter sind, haben sogar eine fast 1,5-mal höhere Tendenz, weniger produktiv zu sein.
  • Generationsübergreifend besteht Einigkeit hinsichtlich der Fähigkeiten, die für die Produktivität und das berufliche Fortkommen am wichtigsten sind. Die drei wichtigsten Fähigkeiten sind: aktives Zuhören, Zeitmanagement sowie Urteilsvermögen und Entscheidungsfindung.

Eine alternde Weltbevölkerung bedeutet, dass es weniger "junge Nachwuchskräfte" gibt und die Generationsvielfalt zunimmt, sodass in großen Unternehmen häufig bis zu fünf Generationen zusammenarbeiten.

In Unternehmen, die generationenübergreifende Arbeitsmethoden anwenden, war die Produktivität bei den jüngeren Generationen höher, so die Forscher. Hierzu gehört, dass Kollegen jeder Generation bei der Zusammenarbeit ein gleichwertiges Mitspracherecht eingeräumt wird und Mitarbeiter unabhängig ihres Alters nach ihren Leistungen befördert werden. Dadurch verringerte sich der Prozentsatz der Mitarbeiter der Generation Z, die über eine niedrige Produktivität berichten, von 37 Prozent auf 18 Prozent, und bei den Millennials von 30 Prozent auf 13 Prozent. Insgesamt berichteten 87 Prozent der Mitarbeiter in Unternehmen mit generationenübergreifenden Arbeitsmethoden über ein hohes Produktivitätsniveau, verglichen mit nur 58 Prozent der Mitarbeiter in Unternehmen ohne entsprechende Methoden. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit doppelt so hoch, dass Mitarbeiter, die an einem generationenübergreifenden Arbeitsplatz arbeiten, mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden sind und sich seltener nach einer neuen Stelle umsehen.

Diese Erkenntnisse sind für Unternehmen besonders wichtig, da sie unter Druck stehen ihre Produktivität steigern müssen, angesichts jüngster Prognosen der OECD, die für das Jahr 2024 sowohl für das Vereinigte Königreich und die USA als auch die Weltwirtschaft im Allgemeinen ein langsameres Wirtschaftswachstum voraussagt.

Die Mitautorin der Studie, Dr. Grace Lordan, Gründerin und Director der The Inclusion Initiative an der LSE, welche die Studie leitete, kommentiert: "Ich bin nicht überrascht, dass wir eine Kluft zwischen den Altersgruppen der Produktivitätsverantwortlichen haben. Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass Menschen über alle Generationen hinweg unterschiedliche Vorlieben und Präferenzen haben. Warum erwarten wir dann, dass sie problemlos zusammenarbeiten können? Wir haben es heute mit fünf Generationen zu tun, die am Arbeitsplatz zusammenkommen. Die Fähigkeiten, die für die Bewältigung dieser Dynamik erforderlich sind, werden von den Unternehmen in der Regel nicht vermittelt. Unsere Forschung zeigt, dass erhebliche Produktivitätsgewinne möglich sind, wenn in die Vermittlung dieser Fähigkeiten an Führungskräfte und das Schaffen eines generationenübergreifenden Arbeitsplatzes investiert wird."

Der Bericht "GENERATIONS: Unlocking the Productivity Potential of a Multigenerational Workforce" ist der erste Teil einer mehrjährigen Forschungskooperation zwischen der The Inclusion Initiative an der LSE und Protiviti, mit der untersucht werden soll, wie Unternehmen das Produktivitätspotenzial nutzen können, das sich aus einer besseren Zusammenarbeit von Kollegen verschiedener Generationen ergibt.

Die Teilnahme an zukünftigen GENERATIONS-Studien ist über die Global Annual Survey möglich.

Matt Duncan, Managing Director, bei Protiviti Global, sagt: Als Gründungsmitglied des Generations Hub, freuen wir uns sehr über die Zusammenarbeit mit der The Inclusion Initiative der LSE. GENERATIONS ist eine bedeutende Studie, die sich auf einen noch nicht ausreichend erforschten Aspekt der Vielfalt am Arbeitsplatz konzentriert. Wir hoffen, dass wir durch diese Studie den Unternehmen helfen können, produktive und erfolgreiche Teams zu entwickeln, indem sie proaktive Schritte unternehmen, um die organisatorische Effektivität zu verbessern und den langfristigen Erfolg des gesamten Unternehmens zu steigern."

Protiviti und die LSE laden am 1. Februar zu einer virtuellen Auftaktveranstaltung ein, auf der die vorläufigen Ergebnisse des Berichts vorgestellt werden. Bitte registrieren Sie sich hier.

Für mehr Informationen, wendien Sie sich bitte an

Hinweise für Journalisten

Die Autoren der Studie sind:

  • Dr Daniel Jolles, Research Officer in Behavioural Science, The Inclusion Initiative, LSE.
  • Dr Grace Lordan, Founder and Director of The Inclusion Initiative at LSE, Associate Professor in Behavioural Science, www.gracelordan.com/

The Inclusion Initiative an der LSE 
The Inclusion Initiative (TII) an der LSE wurde von Dr. Grace Lordan gegründet, mit dem Ziel, ein multidisziplinäres Team aufzubauen, um herauszufinden, wie man Integration und Produktivität in Unternehmen und auf Teamebene messen und verbessern kann: www.lse.ac.uk/tii.

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Über Protiviti

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